Gegenstand meiner Forschung ist das unternehmerische Denken, die Art und Weise, wie Unternehmer ihre unternehmerische Tätigkeit definieren, darstellen und lösen und die Konsequenzen, die sich aus derartigen Entscheidungen und Lösungen, für sie selbst und ihr Unternehmen, ergeben.
Obwohl ich einen Master-Abschluss in Finanzen habe, betrachte ich mich persönlich mehr als Entdecker und Wegbereiter, als Forscher, ja sogar als Künstler in der Welt des Unternehmertums. Und davon bin ich überzeugt, denn ich sehe viele Gemeinsamkeiten zwischen Künstlern und Unternehmern.
In der Kunst, wie auch im Unternehmertum, lässt sich, wenn man bestimmte Handlungsweisen beurteilt, das „Wer" vom „Was" nicht trennen.
Bedenken Sie doch: Der Maler schwingt den Pinsel und malt, der Schriftsteller nutzt die Magie der Sätze und Wörter, der Musiker beruft sich auf seine Noten und Akkorde. Dem vergleichbar haben Unternehmer eine ganze Palette von Wertewahrnehmungen vor sich, wenn es darum geht, wie die Kunden deren Produkte und Dienstleistungen wahrnehmen.
Wahre Künstler sind, genauso wie wahre Unternehmer, selbst Quelle ihrer Ideen, Konzeptionen und deren Sinngehalt. Das wirkliche Phänomen von Kunst und Kreativität basiert auf der Erschaffung von etwas gänzlich Neuem und Einzigartigem - von etwas, das zuvor noch nie existierte. Die Kreativität bildet die Brücke zwischen diesen beiden Welten, der Welt der Kunst und der Welt des Unternehmertums.
Wenn ein Unternehmer einzigartige Fähigkeiten besitzt, wie beispielsweise das Betrachten eines Problems aus einer anderen Perspektive und dadurch die wirkliche Ursache eines Problems erkennt, dann erhebt ihn das auf die Höhe eines herausragenden Künstlers.
Der ungarisch-amerikanische Biochemiker Albert Szent-Györgyi - er war der Erste, dem es gelang Vitamin C zu isolieren - glaubte daran, dass Wissenschaft „sehe, was jeder sieht, und denke, was noch niemand gedacht hat".
Jedes neue Meisterwerk, das seinem Namen gerecht wird, hebt sich von allem ab, was es zuvor in der Vergangenheit jemals gab. Beethoven wäre nie Beethoven gewesen, hätte er nur Haydn und Mozart nachgeahmt.
Eben dies ist die Stufe des Künstlers, da der Künstler über Fähigkeiten verfügt, über die die meisten Menschen auf der Erde nicht verfügen: Die Macht, eigene Vorstellungen zu initiieren und diese zusammenzuführen. Ein Künstler braucht niemandes Erlaubnis, um sich alles Vorstellbare und nicht Vorstellbare vorzustellen. Ein Künstler braucht seine Vorstellungskraft nicht für ein paar Krumen der Anerkennung zu opfern.
Wie Albert Einstein einst schrieb: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind. Man muss sich dafür auf eine höhere Ebene begeben."